Edita Gruberova
ist eine Koloratursopranistin aus Bratislava, Slowakei. Ihr Debut feierte sie am 18. Februar 1968.
Ich hörte sie erstmals live in der Saison 1993/1994 an der Bayerischen Staatsoper als Lucia di Lammermoor. Später folgten I Puritani, Anna Bolena, Roberto Devereux, Norma, Lucrezia Borgia.
An anderen Häusern erlebte ich Edita Gruberova auch in Ariadne auf Naxos, Beatrice di Tenda, La Traviata, La Straniera.
Daneben hörte ich sehr viele Arienkonzerte und Liederabende mit ihr. Insgesamt komme ich auf über 250 Grubi-Abende. Als mein absolutes Lieblingslied entpuppte sich dabei Richard Strauss' Zueignung, die ich an dieser Stelle Mamma Margarita widmen möchte.
Es gab in den letzten Jahren sehr viele wirklich beeindruckende Abende, die mich berührten. Ganz besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein Liederabend im Juni 2009 im Liceo in Barcelona.
Mit Friedrich Haider am Klavier sang Edita Gruberova deutsche, italienische, tschechische und französische Lieder von Mozart, Schubert, Strauss und Dvorak und am Ende tobte dieses wunderschöne Haus 62 (!!!) Minuten lang!
Ein besonderer Abend war auch das 45-jährige Bühnenjubiläum am 18.02.2013 mit einer live-gestreamten Aufführung von La Straniera im Goldenen Saal des Musikvereins in Wien.
Eine großartige Vorstellung, nach der sie in der Presse wie folgt zitiert wurde:
Es sei schon „sehr emotional“ gewesen an diesem Abend, resümierte Edita Gruberova ... „Weil natürlich ein großer Tag, ein großes Jubiläum für mich. Und natürlich, das hat mich ein bisschen
aufgeregt! Weil alle rundherum waren aufgeregt“, sagt sie und lacht, als wäre sie das junge Mädchen von damals.
Sehr bewegend war das 45-jährige Bühnenjubiläum an der Wiener Staatsoper, das mit einem ganz besonderen Galaabend am 07.02.2015 gefeiert wurde.
Sie kam auf die Bühne und das gesamte Haus stand für Minuten und applaudier-te. In diesem Moment schwappte sehr viel tiefe Dankbarkeit und Liebe auf die Bühne und gleichzeitig auch von der Bühne wieder zurück ins Publikum.
Sie sang ihre Lucia-Arie und das Haus stand erneut. Auch nach der Elvira-Arie hielt es keinen mehr auf den Sitzen. Nach der Pause begann sie mit Anna Bolena, das Haus tobte, die ersten Blumen wurden auf die Bühne gebracht. Dann folgte noch Elisabetta und uns fehlten die Worte.
Im Anschluss sprach sie von Dankbarkeit - wir trugen sie im Herzen.
Am 18.02.2018 feierte Edita Gruberova im Zürcher Opernhaus ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum. Nach den drei Tudor-Königinnen gab es eine Stehparty mit allen Fans und Musikern auf der Hinterbühne.
Am 23.06.2018 feierte sie in der Staatsoper Wien erneut das 50-jährige Bühnenjubiläum und lud ihre Fans anschließend auf die Hinterbühne.
Gleichzeitig war dies der letzte Auftritt in ihrem Stammhaus.
Das allerletzte Addio ist hier zu sehen: https://youtu.be/M02m2C1EOkk
Mit einer letzten Aufführungsserie von Roberto Devereux, unter der musikalischen Leitung von Friedrich Haider, nahm Edita Gruberova am 29.03.2019 Abschied von der Opernbühne. Ein letztes Mal huldigten die Fans, die aus aller Welt angereist waren, ihrer Königin.
Es war einer der in München sehr raren Abende, an dem es einen Auftrittsapplaus gab. Es endete wie immer mit Non vivo, non regno. Ein allerletztes Mal fiel die Perücke. Und dann auch der Vorhang.
Im Anschluss gab es lange stehende Ovationen ihres treuen Publikums, einen Regen von Rosenblättern aus dem Schnürlboden und 25 handgemalte Transparente, die ihre Fans im ganzen Zuschauerraum aufgehängt hatten.
Edita Gruberova ließ es sich nicht nehmen, nach den offiziellen Feierlichkeiten noch lange im privaten Rahmen mit ihren Fans weiterzufeiern und Abschied zu nehmen.
Meine Reisen führten mich im Laufe der Jahre unter anderem nach Baden-Baden, Barcelona, Basel, Berlin, Bern, Bochum, Bratislava, Brüssel, Dortmund, Dresden, Duisburg, Essen, Frankfurt, Fürth, Genf, Gstaad, Hamburg, Köln, Linz, Luzern, Madrid, Mailand, Mannheim, Nizza, Passau, Potsdam, Prag, Regensburg, Rosenheim, Salzburg, Warschau, Wien, Wiesbaden und Zürich.
Bei diesen Reisen lernte ich auch Katalin Szabo kennen, die die Fanpage betreut.
Buchtipps:
Niel Rishoi Edita Gruberova
Markus Thiel Edita Gruberova - Der Gesang ist mein Geschenk
Filmtipp:
Claus Wischmann und Stefan Pannen: Die Kunst des Belcanto